Skip to main content
Blog

Maulkorb vs. Maulschlaufe

  • Posted by Guelay

    On 25. Januar 2018

    Erst einmal würde ich mir so sehr wünschen, dass Hunde mit Beißkörben nicht mehr schief angeguckt werden. Und ebenso nicht deren Halter. Man bräuchte auch nicht die Straßenseite wechseln oder die Kinder panisch wegziehen. Denn man könnte sich eigentlich denken: Von Hunden mit Beißkorb geht keine Gefahr aus! Die sind ja gesichert. Hinter ihrem Beißkorb. Logisch, oder?

Außerdem haben manche Hunde Maulkörbe, alleine nur deshalb weil sie ihn aufgrund ihrer Rasse tragen müssen. Weil sie grundsätzlich als gefährlich gelten. Ein bisschen verrückt eigentlich, wenn man so drüber nachdenkt. In Berlin gehören zu diesen „gefährlichen Rassen“ der American Staffordshire Terrier, Pitbulls, Bullterrier und Kreuzungen dieser Rassen. Grundsätzlich gefährlich. Landläufig nennt man sie „Kampfhunde“. Die einen, um die Abneigung gegen solche Hunde zu verdeutlichen, die anderen aus Unwissenheit und manchmal sogar die Halter, weil diese Hunde oft Statussymbol sind und sich Halter sogleich viel stärker fühlen.

Selbst wenn diese Hunde den geforderten Wesenstest ablegen, der besagt, dass der Hund, das Individuum, nicht gefährlich ist, so bleibt er gesetzlich immer noch gefährlich und muss überall draußen einen Maulkorb tragen. Ein Leben lang. Außer in Bundesländern, in denen die Rasseliste abgeschafft wurde.

Dann gibt es noch die Hunde, bei denen es zu Beißvorfällen kam, der Halter sicherer ist, wenn der Hund einen Mauli trägt und man kneifenden Hunden mit einem Maulkorb trotzdem die Möglichkeit geben kann, weiterhin am sozialen Leben mit Artgenossen teilzunehmen und sogar wieder zu resozialisieren.

Ein Maulkorb ist nichts Schlimmes! Der Hund kann wunderbar daran gewöhnt werden. Er kann lernen, ihn gerne zu tragen. Er sollte nur positiv verknüpft werden und gut sitzen. Bei Fragen rund um Maulkorbgewöhnung und Anpassung kann ein Hundetrainer helfen.

Jetzt zu meinem persönlichen Aufreger: Eine Maulschlaufe ist KEIN Maulkorb!

Ich weiß, dass Halter von Maulkorb-Hunden die Maulschlaufe gerne nutzen, damit der Hund nicht so gefährlich aussieht. Damit sie eben nicht angestarrt werden. Oder die Leute die Straßenseite wechseln. Sie nutzen die Maulschlaufe in dem guten Gefühl, dass der Hund sich damit besser fühlt, weil sie sich damit besser fühlen. Oder weil die Maulschlaufe billiger und leichter ist und sich besser in der Tasche verstauen lässt.

Aber: Die Maulschlaufe wurde NUR für einen sehr kurzen Einsatz entwickelt. Für Tierärzte zum Beispiel, um sich selbst zu sichern während einer Untersuchung. Oder im Fall einer Verletzung des Tieres. Zum Eigenschutz. Ein sonst lieber Hund kann bei starken Schmerzen auch seinen Besitzer beißen.

Die Maulschlaufe ist zu eng für den Hund. Er kann nur noch schlecht atmen. Hecheln geht gar nicht. Fressen und Trinken auch nicht. Kann der Hund dies alles mit einer Maulschlaufe, so ist diese zu groß und der Hund somit ungesichert. Er könnte dann beißen! Außerdem liegt zuviel Stoff auf dem wichtigsten Organ des Hundes: Der Nase! Ohne die Funktion der Nase ist es für den Hund so, wie für den Menschen mit geschlossenen Augen durch die Straßen zu laufen. Sehr unangenehm und seiner Sinne beraubt

Also: Macht euch auf die Suche nach einem gut sitzenden Maulkorb.

Man sollte bei einem gut sitzenden und vor allem sicheren Maulkorb darauf achten, dass der Hund darin atmen kann, dass er trinken kann und gegebenenfalls auch Fressen. Das hilft auch bei der Gewöhnung. Er sollte hecheln können und der Maulkorb sollte nicht in die Augen drücken oder auf dem Nasenschwamm liegen und genügend Abstand zur Nase haben. Ein zusätzlicher Stirnriemen hält den Maulkorb da, wo er hingehört und ein Extra-Riemen im Maulbereich lässt den Hund auch nichts mehr vom Boden aufnehmen und wäre also zeitgleich ein Fress-/Giftköder-Schutz.

Oft gefragt

Welcher Maulkorb ist für meinen Hund der richtige?

Es gibt für jeden Hund den passenden Maulkorb. Für zugängliche Hunde, die den Maulkorb nur aufgrund ihrer Rasse brauchen, oder weil sie öffentliche Verkehrsmittel nutzen, die aber ansonsten umgänglich sind, gibt es bunte Modelle, flexibel zum Beispiel aus Biothane, die auf Maß angepasst werden und den Hund sein Leben lang begleiten können. Es gibt Modelle für kurznasige Hunde, aus Leder, aus Plastik, aus Gummi und es gibt Modelle aus Stahl – für die wirklich bissigen Hunde. Diese Stahlmaulkörbe können bei einem Angriff zwar blaue Flecken hervorrufen, aber besser einen blauen Fleck als eine ernsthafte Bissverletzung.

 

Mit welchen Kosten muss ich für einen Maulkorb rechnen?

Maulkörbe gibt es für jedes Budget! Einfache Plastikmodelle fangen bei 7€ an und können bei über 100€ als Einzelanfertigung liegen. Ich denke, wie bei einem guten Paar Schuhe sollte man hier nicht sparen und eher auf den guten Sitz achten.

Kann ich meinen Hund an einen Maulkorb gewöhnen?

Natürlich kann man einem Hund das entspannte Tragen eines Maulkorbes sehr einfach und positiv antrainieren, so dass man keine Sorgen haben muss, dass der Hund benachteiligt ist. Wir ermöglichen unseren Hunden mit Maulkörben sogar weiterhin mit Artgenossen Erfahrung zu sammeln, ohne dass etwas passiert! Der Maulkorb ist also etwas Gutes und genau so können wir das dem Hund vermitteln. Gerne helfe ich beim Erläutern des Trainingsablaufes.

Unkomplizierte Terminvereinbarung

Aus Liebe zum Hund

Viele glückliche Kunden

Behördliche Genehmigung gem. § 11 8f TG