Hund im Korb vs. Hund im Bett
Posted by Guelay
Hunde im Bett? Werde ich oft gefragt. Werden die dann nicht total dominant und wollen die Weltherrschaft an sich reißen? Und irgendwann knurren sie mich an, wenn ich mich dazu lege?
Und außerdem kann ich nicht gut schlafen mit Hund an der Seite. Ich brauche Platz, Freiraum und mein Sexleben kommt zum Stillstand. Außerdem sind Hundehaare mega eklig im Bett.
Erst einmal kann ich die Gegner des „Hund im Bett“-Themas und ihre Ängste und Abneigung gut verstehen. Am Ende muss das jeder für sich entscheiden. Niemandem soll der Schlaf geraubt werden, die Wünsche des Partners müssen unbedingt auch respektiert werden! Der Hund kann gut lernen alleine zu schlafen und das Wegknurren des Hundehalters vom eigenen Hund ist ein absolutes No Go und spätestens in so einer Situation sollte ein Profi sich das mal anschauen und schnellstmöglich Maßnahmen einleiten, dies zu unterbrechen!
Es gibt aber auch genügend gute Gründe, den Hund ins eigene Bett zu lassen:
Das soziale Kontaktliegen ist sehr wichtig für den Zusammenhalt von Mensch und Hund. Klar könnte man tagsüber für genügend Nähe sorgen und nachts den Hund in ein anderes Zimmer sperren. Viel besser aber wäre es für den Hund UND auch für den Menschen, in einem Raum zu schlafen. Je näher, desto besser. 20cm mindestens. So könnten die Hundehalter, die aus bestimmten Gründen keinen Hund im Bett haben wollen, zum Beispiel das Körbchen so hinstellen, dass diese 20cm eingehalten werden und der Hund von den Vorteilen nutzen kann ohne auch nur ein Pfötchen ins Menschenbett zu legen.
Nachweislich wird nämlich das Beruhigungshormon Oxytocin im Körper gebildet. Und zwar beim Hund UND beim Menschen! Dieses „Kuschelhormon“ wird übrigens auch zwischen Mutter und Baby gebildet, lässt die Bindung wachsen und man kann kaum genug davon bekommen. Auch wichtig ist der Blickkontakt, der dem Hund ein gutes Gefühl gibt. Eventuell auch dem Menschen, so weiß er, dass der Hund nichts anstellt. Besonders unsichere Hunde, Hunde aus dem Tierschutz, junge Hunde, neue Hunde brauchen diese Art der Nähe, um stark zu werden. Mit der empfundenen Sicherheit kommen die Hunde viel besser durch den Tag und können die Herausforderungen meistern. Der Halt kommt über den … wait for it … Halter. Ich „halte“ nicht nur meinen Hund – zum Beispiel an der Leine fest, sondern ich „halte“ alles Böse von ihm fern, ich „halte“ ihn, wenn er mich braucht, ich gebe ihm „Halt“.
Fürsorgliches Verhalten = soziale Belohnung
Das ist einer der Gründe, wieso sich die Verbundenheit zwischen Mensch und Hund in den letzten 30.000 Jahren so entwickeln konnte.
Meiner Erfahrung nach kann man also mit Hund im Bett bzw ganz nah neben dem Bett auch „im Schlaf“ einen ängstlichen Hund stärken und die pfiffigen zur Kooperation bewegen. Davon ab…. was gibt es Schöneres als sich gegenseitig zu wärmen?!
Ich halte es so, wie mit meinem Kind: Jeder schläft in seinem Bett ein! Und wenn man im Laufe der Nacht wach wird und Halt braucht, darf man sich beim Rudel treffen und sich ankuscheln. Meistens schlafe ich so fest, dass ich weder das Kind bemerke noch den Hund. Und wenn wir morgens aufwachen, ist es umso schöner, dass alle beisammen sind.
Oft gefragt
Es gibt wissenschaftliche Studien, die behaupten, dass Frauen sich mit einem Hund im Bett sicherer fühlen, als mit einem Mann! Weiß nicht, ob man das so pauschalisieren kann, aber ich kann nach 4 Jahren mit meiner Hündin sagen, dass wir ein eingespieltes Team sind: Wenn ich mich im Schlaf umdrehe, steht sie unauffälig auf, wechselt die Seite und legt sich wieder in meine Kniekehle. Ich mag das Gewicht auf der Decke, es wirkt irgendwie therapeutisch und ich brauche keine Wärmflasche.
Es gibt kaum was Süßeres, als Kind und Hund zusammengekuschelt am Schlafen. So wurden schon Internetkarrieren gestartet. Man erinne sich an Theo & Beaux auf Instagram.
Ich persönlich weiß von vielen Kunden, die mir berichten, dass der Hund lieber mit der erwachsenen Bezugsperson zur Ruhe kommt und dass Kinder nachts oft ordentlich durch den Schlaf toben und dann den Hund treten könnten. Und bei Kindern immer die Regel: Nie ohne Aufsicht!
Natürlich! Sie sind der Besitzer! Sie entscheiden. Und es ist nicht verwerflich, den Hund in einem anderen Zimmer die Nacht verbringen zu lassen, solange die Anforderungen des Tierschutzgesetzes an den Raum gegeben sind. Jeder soll es so regeln, wie die häuslichen Regeln es besagen! Und die legen Sie fest!